4 Fähigkeiten der emotionalen Intelligenz (EQ), zur Verbesserung Ihrer Entscheidungsfindung und Problemlösungskompetenz
„Der Fisch stinkt vom Kopf her.“
Es ist eine Metapher für den Einfluss, den eine Führungskraft auf die Organisation ausübt. Sie macht deutlich, dass Emotionen ansteckend sind und dass der Erfolg einer Führungskraft davon abhängt, inwieweit es gelingt, die eigenen Gefühle und die anderer zu erkennen, die Auslöser dieser Gefühle zu verstehen und sie positiv im Sinne des Unternehmens und der Strategie zu verändern.
In der dynamischen Landschaft der modernen Wirtschaft geht Führung weit über die traditionellen Managementfähigkeiten hinaus. Heutzutage gilt es als gesichert, dass emotionale Intelligenz (EQ) eine entscheidende Rolle für eine effektive Führung spielt.
Für CEOs, die komplexe Situationen meistern, fundierte Entscheidungen treffen und eine positive Unternehmenskultur schaffen müssen, ist es daher existenziell, ihre emotionale Intelligenz zu entwickeln.
Was ist emotionale Intelligenz?
- Emotionen bei sich selbst und anderen erkennen und benennen
- Die Ursachen und Auslöser von Emotionen verstehen
- Eigene Emotionen kontrollieren und mit ihnen umgehen
- Probleme lösen und Entscheidungen treffen, während Emotionen vorhanden sind
Die emotionale Intelligenz basiert zumeist auf einer kindlichen Prägung. Sie ist aber keine Eigenschaft, die von Kindheit an in Stein gemeißelt ist, sondern kann im Laufe der Zeit entwickelt und verbessert werden. Als Führungskraft ist es wichtig, sich seiner emotionalen Intelligenz bewusst zu sein, sie aktiv zu fördern und entsprechend effektiv zu nutzen.
Gemeinhin wird Empathie als die wichtigste EQ-Fähigkeit genannt. Wenn Sie also z. B. eine Führungskraft sind, die sehr einfühlsam ist, verbringen Sie wahrscheinlich einen Großteil Ihrer Zeit damit, Ihre Mitarbeiter zu „verstehen“. Die Fähigkeit zur Empathie hat zwar viele Vorteile, aber wenn Sie nicht auch Durchsetzungsvermögen einsetzen, um Erwartungen zu formulieren, kann der übermäßige Einsatz von Empathie den individuellen und organisatorischen Fortschritt bremsen.
Umgekehrt kann ein starkes Durchsetzungsvermögen im Vergleich zum Einfühlungsvermögen dazu führen, dass Mitarbeiter das Gefühl haben, ihre Stimme sei nicht wichtig, und sich aus kritischen Gesprächen einfach heraushalten.
4 Fähigkeiten der emotionalen Intelligenz für effektive Führung
Wenn Sie eine Entscheidung treffen müssen, sollten Sie diese vier Fähigkeiten berücksichtigen, um diese Entscheidung zu entwickeln:
1. Emotionale Selbstwahrnehmung
Die Fähigkeit, die eigenen Emotionen zu erkennen, zu verstehen und klar voneinander zu unterscheiden. Dazu gehört, die Ursachen dieser Emotionen sowie deren Einfluss auf Gedanken, Handlungen und den Umgang mit anderen zu erfassen.
2. Empathie
Die Fähigkeit, die Gefühle und Perspektiven anderer zu erkennen und zu verstehen. Empathie bedeutet, die Sichtweise anderer anzunehmen und respektvoll darauf zu reagieren. Dabei ist Empathie an sich neutral – sie kann sowohl positiv als auch negativ wahrgenommen werden, je nach Kontext.
3. Realitätsprüfung
Die Fähigkeit, Dinge objektiv und unverfälscht wahrzunehmen. Es geht darum, Fakten von Emotionen und persönlichen Vorurteilen zu trennen, um nicht den Blick für die Realität zu verlieren.
4. Impulskontrolle
Die Fähigkeit, Handlungsimpulse bewusst hinauszuzögern. Eine gute Impulskontrolle hilft, Informationen sorgfältig zu sammeln und überlegte Entscheidungen zu treffen. Zu geringe Kontrolle kann zu überstürztem Handeln führen, während zu hohe Kontrolle Entscheidungen unnötig verzögern kann.
Anwendung emotionaler Intelligenz zur Problemlösung und Entscheidungsfindung
Nutzen Sie die zuvor beschriebenen Fähigkeiten, um fundierte Entscheidungen zu treffen und Herausforderungen effektiv zu lösen. Probieren Sie diese praktische Methode aus:
Problem klar definieren
Schreiben Sie das Problem oder die Entscheidung, die ansteht, so detailliert wie möglich auf. Zum Beispiel: „Wie entscheide ich, ob diese Fusion für uns die richtige Wahl ist?“
Die 3 zentralen Bereiche analysieren
Erstellen Sie drei Kategorien unterhalb des Problems: Emotionale Selbstwahrnehmung, Empathie und Realitätsprüfung. Notieren Sie für jede Kategorie, wie sie zur Problemlösung beitragen kann. Formulieren Sie dabei Fragen wie: „Wie kann ich meine emotionale Selbstwahrnehmung nutzen, um diese Herausforderung besser zu verstehen?“
Diese Reflexion hilft Ihnen, das Problem aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und emotionale sowie rationale Aspekte ausgewogen zu berücksichtigen.
Die Wirkung von emotionaler Intelligenz im Führungsalltag
Emotionale Intelligenz ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für gute und moderne Führung. Teams orientieren sich an ihren Führungskräften, um ihre „psychologische Sicherheit“ innerhalb der Organisation zu bewerten.
Ein Führungsstil, der auf emotionaler Intelligenz basiert, fördert:
- Emotionales Wohlbefinden: Weniger Stress und ein positiveres Arbeitsklima.
- Team-Effektivität: Bessere Zusammenarbeit und höhere Produktivität.
- Individuellen und beruflichen Erfolg: Für Sie und Ihr Team.
Wird der EQ jedoch nicht effektiv genutzt, können Unsicherheit, Stress und Desengagement die Folge sein. Als Führungskraft haben Sie die Möglichkeit, durch den gezielten Einsatz Ihrer emotionalen Intelligenz Ihre Organisation zu inspirieren und zum Erfolg zu führen. Nutzen Sie diese Fähigkeiten, um Ihren Führungsstil weiterzuentwickeln und neu zu definieren.
Sollten Sie Interesse daran haben zu erfahren, wir wir Schritt für Schritt auch Ihren EQ im Rahmen einer CEO Mastermind Gruppe stetig verbessern, dann schicken Sie mir gerne eine Nachricht via LinkedIn. Ich freue mich auf den Austausch!
P.S.: EQ steht übrigens nicht für Emotionaler Quotient (abgeleitet von IQ für Intelligenzquotient), sondern für Emotionale Qualität!
