Führung beginnt im Körper – nicht im Kopf!
Bewegung gegen chronischen Stress…..jetzt ist der richtige Moment, etwas zu verändern
Gerade in der Sommer- und Urlaubszeit verspüren viele Führungskräfte zum ersten Mal seit Monaten, wie erschöpft sie wirklich sind. Wenn der Blick aufs Meer oder der Spaziergang durch die Berge zwar schön, aber innerlich nicht beruhigend ist, ist das ein klares Signal: Der Stress sitzt tiefer.
Speziell CEOs kleiner und mittlerer Unternehmen tragen nicht nur Verantwortung für sich selbst, sondern auch für ihre Teams und Organisationen. Der Preis dafür ist oft hoch. Viele geraten in einen Zustand chronischer Anspannung, der Körper und Geist dauerhaft belastet.
Chronischer Stress…..wenn der Körper in Daueralarm bleibt
Stress an sich ist nichts Schlechtes. Er ist eine evolutionäre Schutzreaktion, die uns hilft, in Gefahrensituationen blitzschnell zu handeln. Doch in unserem heutigen Alltag, in dem E-Mails, Benachrichtigungen und To-do-Listen nie enden, bleibt dieser Alarmzustand oft dauerhaft aktiv.
Das Problem: Der Körper unterscheidet nicht zwischen einer realen Bedrohung und einem unangenehmen Meeting. Mit der Zeit entsteht eine Stressempfindlichkeit bei der schon kleine Auslöser reichen, um ein Gefühl der Überforderung auszulösen.
Studien zeigen: Viele CEOs schaffen es selbst im Urlaub nicht mehr, wirklich abzuschalten. Der Körper bleibt im „On“-Modus mit den spürbaren Folgen wie Schlafproblemen, Bluthochdruck, Reizbarkeit oder Konzentrationsmangel.
Bewegung als Gegenmittel….aber die richtige
Sport kann ein kraftvoller Hebel sein, um Stress abzubauen. Doch nicht jede Form von Bewegung wirkt gleich. Hochintensive Workouts machen zwar fit, helfen aber oft nicht beim Runterkommen. Für nachhaltige Entlastung braucht es Bewegungsformen, die Körper und Geist gleichzeitig beruhigen. Gerade jetzt, in der ruhigeren Sommerzeit, lohnt es sich, neue Routinen auszuprobieren.
Hier sind vier praxistaugliche Ansätze, die sich gut in den Alltag integrieren lassen…auch (und gerade) für vielbeschäftigte CEOs:
1. Bewegte Meditation: Gehen, Laufen, Radfahren
Einfach, effektiv und sofort umsetzbar: Gleichmäßige Bewegungen wie Gehen, leichtes Joggen oder Radfahren bringen den Körper in den Fluss und den Geist zur Ruhe. Wichtig: ohne Musik, ohne Podcast. Nur Sie, Ihre Schritte und Ihre Atmung. Diese Form der „bewegten Meditation“ hilft dabei, den Kopf freizubekommen und im Moment anzukommen.
2. Yoga für Führungskräfte
Yoga ist mehr als Dehnung, es ist ein Werkzeug zur Selbstregulation. Die Kombination aus Bewegung, Atemkontrolle und Achtsamkeit wirkt nachweislich stressmindernd. Studien zeigen: Regelmäßiges Yoga verbessert die Schlafqualität, senkt Angstzustände und stärkt gerade bei Menschen in verantwortungsvollen Positionen das Selbstwertgefühl.
3. Tai Chi: Innere Balance durch äußere Ruhe
Tai Chi wirkt wie ein Gegenentwurf zur Hektik des Alltags. Die langsamen, fließenden Bewegungen gepaart mit tiefer Atmung beruhigen das Nervensystem, fördern die Konzentration und stärken das emotionale Gleichgewicht. Für Führungskräfte, die im Dauerfeuer stehen, ist Tai Chi eine Einladung, wieder in die eigene Mitte zu finden.
4. Qigong: Kraft aus der Stille
Ähnlich wie Tai Chi funktioniert auch Qigong. Es verbindet sanfte Bewegungen mit bewusster Atmung. In China seit Jahrhunderten bewährt, wird es auch im Westen zunehmend als Mittel zur Stressreduktion entdeckt. Es stärkt das Immunsystem, verbessert die Schlafqualität und hilft, emotionale Spannungen loszulassen.
Der gemeinsame Nenner: Ihre Atmung und der Vagusnerv
Alle diese Methoden wirken über einen zentralen Mechanismus: den Vagusnerv. Er ist Teil des parasympathischen Nervensystems und aktiviert den „Ruhe- und Erholungsmodus“ des Körpers. Bewusste Atmung, vor allem langsames Ausatmen, ist hierbei der Schlüssel. Diese Atemtechnik signalisiert dem Gehirn: „Du bist sicher. Du darfst loslassen.“
Körperbewusstsein als Führungsqualität…..Somatic Leadership
Hier knüpft auch ein moderner Führungsansatz an: Somatic Leadership. Er macht deutlich, dass nachhaltige Führung nicht nur im Kopf entsteht, sondern im ganzen Körper. Wer die eigene Körperwahrnehmung schärft, erkennt frühzeitig, wann sich Stress, Überforderung oder innere Unruhe ankündigen. Und nur wer sich selbst regulieren kann, führt auch andere klar und souverän.
Bewegung, bewusste Atmung und achtsame Präsenz sind somit nicht nur Techniken zum Stressabbau, sondern zentrale Elemente einer neuen Führungskultur, die auf Verbindung, Klarheit und Resilienz setzt.
Fazit: Der Körper führt, der Geist folgt
Ob Spaziergang am Morgen (ein Hund bewirkt hier Wunder 😉), ein stiller Moment auf der Yogamatte oder eine kurze Tai-Chi-Sequenz im Park, all diese Rituale brauchen keine perfekte Ausrüstung oder stundenlange Vorbereitung. Aber sie brauchen eine Entscheidung: Ihre Entscheidung, sich selbst wieder als Ressource zu begreifen, nicht nur als Maschine auf Hochleistung.
Haben Sie diese einmal Entscheidung getroffen gilt es Nachhaltigkeit zu zeigen und tagtäglich den inneren Schweinehund zu überwinden, um das Vorhaben zur Routine zu machen.
Vor allem die Urlaubszeit ist als Startpunkt prädestiniert. Sie starten nicht mit der Pflicht, sondern nutzen die Gelegenheit zur Regeneration als Beginn eines neuen Körpergefühls. Für sich selbst – und auch für die Menschen, für die Sie Verantwortung tragen.
Welche Erfahrungen haben Sie mit Meditation, Atemtechnik und Co. bereits gemacht? Schreiben Sie es gerne in die Kommentare!








