Wir brauchen mehr Meetings...

Ralph Horner

Wir brauchen mehr Meetings.....

Ich bin überzeugt, das hat sich noch nie jemand wirklich gewünscht, aber Fakt ist, dass es zahlenmäßig immer mehr Meetings werden. Mir kommt es manchmal so vor, als ob sich die Wichtigkeit eines Managers aus der Anzahl der Meetings ableitet, wie zu Großvaters Zeiten die Wichtigkeit des Hausmeisters von der Anzahl der Schlüssel abhing.

Wenn ich hingegen im Rahmen unserer Peer Advisory Boards und des 1:1 Coachings mit den CEOs und Führungskräfte spreche, wollen fast alle unisono mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge haben. Sie wollen sich mehr auf die Arbeit am statt im Unternehmen konzentrieren, ihre eigenen Bedürfnisse und auch die ihrer Familie mehr beachten. Aber sie finden einfach keinen Weg, das zu tun.

Ihre Terminkalender sind zu voll, sie platzen aus allen Nähten mit ... Meetings.

Eine Zeit lang waren Zoom und Teams unsere Retter. Es ermöglichte vielen von uns, wichtige Geschäfte auch mal von zu Hause aus zu erledigen. Aber zunehmend mehr haben zwischenzeitlich das Gefühl, dass sie zu Geiseln dieser Technologie wurden. Und es ist ja auch so einfach, kurz die Mailadresse auf die Einladung kopiert und schon ist man dabei.

Bei persönlichen Treffen machen wir uns generell mehr Gedanken: Brauchen wir die Besprechung? Was ist der Grund? Und ist es überhaupt wert, X Personen anreisen zu lassen?

Bei Online-Meetings hingegen sind wir sind nur noch den bekannten Mausklick entfernt. Diese "schnellen Gespräche" summieren sich, bis man den ganzen Tag in gefühlt einer einzigen Besprechung verbringt. Hybrid- und Home-Office sind nun mal der New Work Standard der Zukunft und kollaboratives Arbeiten ist für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, aber es gibt Grenzen. Wenn wir zu viel in unseren Terminkalender eintragen, verlieren wir wertvolle Denkzeit. Und vor allem geht uns die Zeit aus, die wir für die eigentliche Arbeit brauchen. Aber wie entkommt man einem Strudel von Besprechungen, wenn man darin gefangen ist?

Der Schlüssel liegt in der Festlegung der eigenen Prioritäten. In unseren CEO Peer Boards diskutieren wir dieses Thema häufig und dabei sind wir durch Empfehlung auf das Buch „Essentialism" von Greg McKeown gestoßen

Er ist überzeugt, dass wir Freiraum brauchen, um das Wesentliche zu erkennen. Und um uns diesen Freiraum zu schaffen, müssen wir besser darin werden Nein zu sagen. Mit seinen Worten:

"Alles, was weniger als das disziplinierte Streben nach dem Wesentlichen ist, führt zu einem undisziplinierten Streben nach dem Unwesentlichen.“

Wir können uns nie ganz von Besprechungen lösen, aber wir können strengere Regeln aufstellen, um sicherzustellen, dass Meetings effizienter sind:

  • Fragen Sie sich ehrlich, ob Sie die Besprechung brauchen, was Sie damit erreichen wollen und was Ihr Beitrag ist.
  • Selektieren Sie streng, wen Sie einladen, nur wer wirklich etwas dazu beizutragen hat, darf auch anwesend sein (auch virtuell).
  • Vorbereitung spart wertvolle Zeit. Informieren Sie das Team im Voraus über Sinn und Zweck des Meetings sowie Ihre Erwartungshaltung, damit jeder seine Hausaufgaben machen kann und bereit ist, seinen Beitrag zu leisten.
  • So mal ganz nebenbei, nicht jedes Meeting muss mit einer Prozession von Leuten beginnen, die Tee und Kaffee holen. Auch müssen nicht immer Sitzplätze vorhanden sein, manchmal kann es deutlich effizienter sein, eine 15-minütige Sitzung im Stehen abzuhalten, bei der sich alle auf das Wesentliche konzentrieren.
  • Und nicht zuletzt sollten Sie Reisezeit nicht mit "verschwendeter Zeit" gleichsetzen. Genießen Sie stattdessen die Pause und nutzen Sie sie als wertvolle Denkzeit, die Aufmerksamkeit im Straßenverkehr natürlich immer vorausgesetzt 😉


Haben sie noch weitere Tips, die ihnen geholfen haben, die Meeting Flut einzudämmen? Gerne in den Kommentaren oder über auch persönlich, ich freue mich darüber!


von Ralph Horner 27. Februar 2025
„Der Fisch stinkt vom Kopf her.“ Es ist eine Metapher für den Einfluss, den eine Führungskraft auf die Organisation ausübt. Sie macht deutlich, dass Emotionen ansteckend sind und dass der Erfolg einer Führungskraft davon abhängt, inwieweit es gelingt, die eigenen Gefühle und die anderer zu erkennen, die Auslöser dieser Gefühle zu verstehen und sie positiv im Sinne des Unternehmens und der Strategie zu verändern.
von Ralph Horner 27. Februar 2025
Die Vorbereitungsfalle: Warum Ihr Gehirn Ihr schlechtester Verhandlungspartner ist Die meisten gehen schwierige Gespräche mit einer gut gemeinten, aber grundsätzlich fehlerhaften Strategie an. Wir erstellen uns sorgfältig mentale Skripte, antizipieren jeden möglichen Einwand und konstruieren ausgefeilte Erzählungen darüber, wie sich das Gespräch entwickeln wird. Das Ergebnis? Wir haben bereits einen Konflikt geschaffen, bevor das erste Wort gesprochen ist. Stellen Sie sich vor, Sie bereiten sich darauf vor, mit einem Gesellschafter über ein Leistungsproblem zu sprechen. Sie werden mit dem Schlimmsten rechnen, sind mental im Verteidigungsmodus und haben vielleicht sogar Angst um Ihren Job? Sie werden alles daran setzen, alle denkbaren Zahlen, Daten und Fakten zusammenzutragen. Aber übermäßige Vorbereitung durch zu starkes Bemühen um die Rechtfertigung der Situation, kann das Gespräch von der Diskussion strategischer Lösungen ablenken. Abgesehen davon, wird immer genau das hinterfragt, was sie gerade nicht vorbereitet haben, Murphys Law 😉! Diese negativen Annahmen werden zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung und verwandeln einen konstruktiven Dialog in ein emotionales Schlachtfeld. Was als ruhige, nachdenkliche Diskussion gedacht war, wird nun mit Negativität und Stress aufgeladen – und bevor das Gespräch überhaupt beginnt, haben Sie den Konflikt bereits vordefiniert. Psychospielchen: Der versteckte Saboteur der professionellen Kommunikation Unser Gehirn ist darauf programmiert, uns zu schützen, und geht oft von Worst-Case-Szenarien aus. Dieser Überlebensmechanismus ist zwar bei echten Bedrohungen nützlich, sabotiert aber unsere professionelle Kommunikation. Übermäßige Vorbereitung auf der Grundlage negativer Annahmen erhöht nicht nur den Stress – sie untergräbt grundsätzlich das Potenzial für einen sinnvollen Dialog. Wenn wir uns mit vorgefassten negativen Vorstellungen darüber vorbereiten, wie das Gespräch verlaufen wird, bereiten wir nicht nur unsere Worte vor, sondern auch unsere Reaktionen. Und das Schlimmste daran? Wir trainieren uns selbst, das Schlimmste zu erwarten, was oft bedeutet, dass unsere Emotionen und nicht unser logischer Verstand im Moment die Oberhand gewinnen. Starre Skripte im Geiste und vorgefertigte Argumente führen zu Problemen: Kein aktives und empathisches Zuhören Wir sind so sehr damit beschäftigt, unseren nächsten, im Voraus geplanten Schritt umzusetzen, dass wir der anderen Person keine Aufmerksamkeit mehr schenken. Signalisierte Abwehrhaltung Vorgefasste Argumente lassen uns verschlossen erscheinen, schon oftmals, bevor das Gespräch beginnt. Eingeschränkte Flexibilität Wir verteidigen unsere Position, anstatt uns auf einen adaptiven, dynamischen Austausch einzulassen. Vom Verteidigungsmodus zum Dialog Der Schlüssel zum Umgang mit schwierigen Gesprächen liegt nicht darin, die Vorbereitung zu eliminieren, sondern sie sinnvoll zu verändern. Konzentrieren Sie sich darauf, Verständnisses für die Gegenseite aufzubauen, anstatt Verteidigungsmauern zu errichten. Betrachten Sie es wie einen sportlichen Wettkampf. Wer sich nur auf´s Verteidigen konzentriert, kann maximal ein Unentschieden erreichen. Wenn ich mein Gegenüber vorab studiere, kann ich eine Strategie entwickeln, um mein Ziel zu! Einige Strategien, um Ihren Ansatz zu überdenken: Klären Sie Ihre Kernziele Definieren Sie vor dem Gespräch klar, was Sie für sich erreichen möchten. Ist es ein Vorsatz? Verständnis? Übereinstimmung? Wenn Sie Ihr Ziel kennen, werden Sie sich auf das Ergebnis konzentrieren und nicht auf einen bestimmten Weg dorthin. Seien Sie neugierig statt urteilsfreudig Bei dem Gespräch geht es darum, die Perspektive der anderen Person zu verstehen – und nicht davon auszugehen, dass Sie genau wissen, was los ist. Ersetzen Sie „Ich weiß, was los ist“ durch „Ich bin gespannt, Ihre Meinung zu hören“. Wenn Sie das Gespräch mit Empathie und Neugier angehen, können Sie die Ansichten Ihres Gegenübers besser verstehen. Sie vermeiden voreilige Schlussfolgerungen, die zu unnötigen Konflikten führen würden. Nutzen Sie externe Perspektiven Besprechen Sie Ihren Ansatz mit einer neutralen Partei – einem Coach, Mentor oder CEO-Kollegen. Diese Vertrauenspersonen werden Ihnen helfen, Ihre Annahmen und Sichtweise in Frage zu stellen und potenzielle blinde Flecken aufzudecken. Auch gibt Ihnen externes Feedback Einblicke in Perspektiven, die Sie möglicherweise übersehen haben, da Sie oftmals emotional zu sehr gefangen sind. Sie können so noch Ihre Strategie anpassen, bevor Sie das Gespräch beginnen. Entwickeln Sie einen flexiblen Rahmen Erstellen Sie statt eines starren Skripts eine einfache Gesprächsstruktur, die einen dynamischen, anpassungsfähigen Dialog ermöglicht, seien Sie offen für Umwege. Diese Flexibilität ermöglicht es Ihnen, unvorhergesehene Wendungen zu meistern und im Moment zu reagieren. Gesprächs-Makeover: Von unangenehm zu produktiv Bevor Sie in das Gespräch gehen, stellen Sie Ihr Mindset um auf Kooperation. Schwierige Gespräche sind keine Schlachten, die es zu gewinnen gilt – sie sind Gelegenheiten für gegenseitiges Verständnis und Wachstum. Indem wir unsere Vorbereitung von defensiver Strategieplanung auf neugierige Erkundung umstellen, öffnen wir die Türen für Interaktionen. Ihr Kommunikationsrettungsplan Eine CEO Peer Gruppe kann nicht nur bei der strategischen Gesprächsvorbereitung durch die jeweiligen Erfahrungen der Peers helfen. Vielmehr bietet Ihnen eine solche Gruppe eine klare Strategie für die Kommunikation, Antworten auf viele mögliche, kritische Fragen und mehr Selbstsicherheit durch Simulationen und Perspektivwechsel. Und last not least natürlich die mentale Unterstützung durch Ihre Peer-Gruppe! Denn Ihr Schicksal lässt in einer vertrauensvollen Gemeinschaft niemanden kalt.  Interessiert? Dann lassen Sie uns sprechen, damit auch Sie bei Ihrem nächsten, schwierigen Gespräch die bestmögliche Vorbereitung haben!
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