7 Fragen für visionäre Leader!

Ralph Horner

7 Fragen für visionäre Leader!


Steve Jobs und Jeff Bezos werden oft als visionäre Führungskräfte angesehen, weil sie sich Produkte vorstellten und entwickeln konnten, die die Gesellschaft revolutionierten. Aber nur visionäre Produkte zu entwickeln, ist nicht das, was einen visionären Leader ausmacht. 

„Wir haben fälschlicherweise gedacht, eine visionäre Führungskraft sei jemand, der weiß, wohin er will und großartige Ideen hat. Aber das ist nicht das, was visionäre Führung ist.“, sagt Luke Carlson, CEO und Vistage Speaker. „Visionäre Führung inspiriert eine gemeinsame Vision für das gesamten Unternehmen.“

Wie gehen Sie also vor, um eine gemeinsame Vision zu vermitteln? Egal welche Größe Ihr Unternehmen hat, es reduziert sich auf 7 Fragen. Wenn alle in Ihrem Unternehmen diese Fragen ähnlich beantworten können, dann haben Sie eine gemeinsame Vision geschaffen und eine visionäre Führung implementiert.


1. Was ist der Hauptzweck Ihres Unternehmens?

Abgesehen vom Geldverdienen ;-), was ist der Grund für Ihr Unternehmen? Die Antwort sollte nichts mit technischen Fähigkeiten zu tun haben und es sollte kein Ziel oder Zweck sein. Die Antwort lautet, warum Sie glauben, dass Ihr Unternehmen überhaupt existiert. Aus eigener Erfahrung wage ich zu behaupten, dass dies die schwierigste der sieben Fragen ist.


2. Was sind Ihre Grundwerte?

Es ist keine Überraschung, dass ein Unternehmen Grundwerte haben sollte! Aber Unternehmen mit visionären Führungskräften sind diejenigen, in denen jedes Teammitglied diese Grundwerte kennt und sein persönliches Verhalten auch danach ausrichtet. Ein Vertriebsmitarbeiter, der Kundenanrufe beantwortet, sollte genauso in der Lage sein, die Werte zu rezitieren und zu erklären wie jemand auf C-Level.

Das Auswendiglernen der Werte reicht jedoch nicht aus. Wenn beispielsweise der Core Value eines Unternehmens kontinuierliches Lernen ist, dann sollte jeder Mitarbeiter nachweisen können, wie ihn das Unternehmen in den letzten 90 Tagen in die Lage versetzt hat zu lernen und zu wachsen.


3. Was ist Ihr strategischer Markt?

Wo verdient Ihr Unternehmen sein Geld. Ihren Zielmarkt genau zu kennen, bedeutet Fokus. Damit ist es deutlich einfacher Entwicklungen und Aktivitäten auf den Bereich zu konzentrieren, mit dem Sie Geld verdienen, in dem Sie auch als Thought Leader akzeptiert und bekannt sind und Ihre Key Kunden haben. Wenn Sie Ihren Zielmarkt kennen, können Sie Ihre Ideen und Innovationen auf diesen Bereich konzentrieren, anstatt Zeit und Ressourcen für etwas aufzuwenden, das letztendlich nicht Ihre Kunden repräsentiert.


 4. Was ist Ihr großes, visionäres Ziel?

Was ist das langfristige Ziel Ihres Unternehmens? Wo möchten Sie mit Ihrem Unternehmen in 10 Jahren sein? Die Antwort sollte richtungsweisend und messbar sein und sich letztendlich auf Ihren Kernzweck beziehen. Ob Sie das Ziel erreichen oder nicht, ist nicht entscheidend, aber dass Sie in die richtige Richtung gehen und dem Unternehmen und Ihren Mitarbeitern dadurch eine klare Direktive geben können zählt.


 5. Was ist Ihr 3-Jahres-Ziel?

Während die Antwort auf Frage Nr. 4 ehrgeizig ist, sollte die Antwort auf diese Frage konkreter sein. Wie sollten Ihre Einnahmen und Gewinne als Unternehmen heute in 3 Jahren aussehen? Berücksichtigen Sie über diese Messgrößen hinaus 4 oder 5 weitere Schlüsselattribute (Größe, Marktanteil, etc.), die nach diesem 3-Jahres-Fenster bewertet werden können, um festzustellen, ob Sie Ihr Ziel erreicht haben oder nicht.


6. Was ist Ihr 1-Jahres-Ziel?

Dies ist nochmals deutlich stärker fokussiert als das letzte. „Eine schwache Umsetzung resultiert oft aus einem Mangel an Klarheit in Bezug auf das Ziel“, sagte Carlson, daher müssen alle aufeinander abgestimmt sein und verstehen, was sie für das Jahr erreichen wollen. Legen Sie erneut ein Ziel für Umsatz und Gewinn sowie vier oder fünf unterstützende Attribute fest (auch qualitative), um die Erfüllung des 1-Jahres-Ziels zu messen.


 7. Was ist Ihre Strategie?

Abgeleitet aus den Antworten der Fragen 1-6, wird eine Strategie formuliert, wie sich Ihr Unternehmen in Ihrem Zielmarkt von anderen abhebt. Eine erfolgreiche Strategie baut auf drei strategischen Ankern auf, die Ihr Unternehmen anders machen – nicht zwingend besser, aber anders.

Warum macht mein Unternehmen was es macht (siehe Frage 1)
Was machen wir anders (als unsere Marktbegleiter in unserem Zielmarkt)
Wie setzen wir das um, damit der Kunde einen bedeutenden Mehrwert erhält

Das heißt, Sie können nicht sagen, dass Sie bessere Mitarbeiter oder einen exklusiven Kundenservice haben, denn das kann jedes Unternehmen behaupten. Die meisten Unternehmer denken in Begriffen von gut oder großartig, aber die Verbraucher denken nicht so. Sie wollen wissen, was bei Ihnen anders ist.

Was sind Ihre strategischen Anker? Was unterscheidet Ihr Unternehmen von Ihren Mitbewerbern und wieweit hilft der Unternehmenskompass bei der Umsetzung? Welche Hilfsmittel gibt es für die Umsetzung? Was hat sich bei anderen Unternehmen bewährt? Mehr dazu in einem meiner nächsten Newsletter.


Und wie immer gerne Diskussionen und Beiträge, oder kommen Sie einfach mal in einer der Vistage Gruppen vorbei und diskutieren Sie mit gleichgesinnten CEO´s und Unternehmer über diese und weitere, relevante C-Level Themen!


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Die Vorbereitungsfalle: Warum Ihr Gehirn Ihr schlechtester Verhandlungspartner ist Die meisten gehen schwierige Gespräche mit einer gut gemeinten, aber grundsätzlich fehlerhaften Strategie an. Wir erstellen uns sorgfältig mentale Skripte, antizipieren jeden möglichen Einwand und konstruieren ausgefeilte Erzählungen darüber, wie sich das Gespräch entwickeln wird. Das Ergebnis? Wir haben bereits einen Konflikt geschaffen, bevor das erste Wort gesprochen ist. Stellen Sie sich vor, Sie bereiten sich darauf vor, mit einem Gesellschafter über ein Leistungsproblem zu sprechen. Sie werden mit dem Schlimmsten rechnen, sind mental im Verteidigungsmodus und haben vielleicht sogar Angst um Ihren Job? Sie werden alles daran setzen, alle denkbaren Zahlen, Daten und Fakten zusammenzutragen. Aber übermäßige Vorbereitung durch zu starkes Bemühen um die Rechtfertigung der Situation, kann das Gespräch von der Diskussion strategischer Lösungen ablenken. Abgesehen davon, wird immer genau das hinterfragt, was sie gerade nicht vorbereitet haben, Murphys Law 😉! Diese negativen Annahmen werden zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung und verwandeln einen konstruktiven Dialog in ein emotionales Schlachtfeld. Was als ruhige, nachdenkliche Diskussion gedacht war, wird nun mit Negativität und Stress aufgeladen – und bevor das Gespräch überhaupt beginnt, haben Sie den Konflikt bereits vordefiniert. Psychospielchen: Der versteckte Saboteur der professionellen Kommunikation Unser Gehirn ist darauf programmiert, uns zu schützen, und geht oft von Worst-Case-Szenarien aus. Dieser Überlebensmechanismus ist zwar bei echten Bedrohungen nützlich, sabotiert aber unsere professionelle Kommunikation. Übermäßige Vorbereitung auf der Grundlage negativer Annahmen erhöht nicht nur den Stress – sie untergräbt grundsätzlich das Potenzial für einen sinnvollen Dialog. Wenn wir uns mit vorgefassten negativen Vorstellungen darüber vorbereiten, wie das Gespräch verlaufen wird, bereiten wir nicht nur unsere Worte vor, sondern auch unsere Reaktionen. Und das Schlimmste daran? Wir trainieren uns selbst, das Schlimmste zu erwarten, was oft bedeutet, dass unsere Emotionen und nicht unser logischer Verstand im Moment die Oberhand gewinnen. Starre Skripte im Geiste und vorgefertigte Argumente führen zu Problemen: Kein aktives und empathisches Zuhören Wir sind so sehr damit beschäftigt, unseren nächsten, im Voraus geplanten Schritt umzusetzen, dass wir der anderen Person keine Aufmerksamkeit mehr schenken. Signalisierte Abwehrhaltung Vorgefasste Argumente lassen uns verschlossen erscheinen, schon oftmals, bevor das Gespräch beginnt. Eingeschränkte Flexibilität Wir verteidigen unsere Position, anstatt uns auf einen adaptiven, dynamischen Austausch einzulassen. Vom Verteidigungsmodus zum Dialog Der Schlüssel zum Umgang mit schwierigen Gesprächen liegt nicht darin, die Vorbereitung zu eliminieren, sondern sie sinnvoll zu verändern. Konzentrieren Sie sich darauf, Verständnisses für die Gegenseite aufzubauen, anstatt Verteidigungsmauern zu errichten. Betrachten Sie es wie einen sportlichen Wettkampf. Wer sich nur auf´s Verteidigen konzentriert, kann maximal ein Unentschieden erreichen. Wenn ich mein Gegenüber vorab studiere, kann ich eine Strategie entwickeln, um mein Ziel zu! Einige Strategien, um Ihren Ansatz zu überdenken: Klären Sie Ihre Kernziele Definieren Sie vor dem Gespräch klar, was Sie für sich erreichen möchten. Ist es ein Vorsatz? Verständnis? Übereinstimmung? Wenn Sie Ihr Ziel kennen, werden Sie sich auf das Ergebnis konzentrieren und nicht auf einen bestimmten Weg dorthin. Seien Sie neugierig statt urteilsfreudig Bei dem Gespräch geht es darum, die Perspektive der anderen Person zu verstehen – und nicht davon auszugehen, dass Sie genau wissen, was los ist. Ersetzen Sie „Ich weiß, was los ist“ durch „Ich bin gespannt, Ihre Meinung zu hören“. Wenn Sie das Gespräch mit Empathie und Neugier angehen, können Sie die Ansichten Ihres Gegenübers besser verstehen. Sie vermeiden voreilige Schlussfolgerungen, die zu unnötigen Konflikten führen würden. Nutzen Sie externe Perspektiven Besprechen Sie Ihren Ansatz mit einer neutralen Partei – einem Coach, Mentor oder CEO-Kollegen. Diese Vertrauenspersonen werden Ihnen helfen, Ihre Annahmen und Sichtweise in Frage zu stellen und potenzielle blinde Flecken aufzudecken. Auch gibt Ihnen externes Feedback Einblicke in Perspektiven, die Sie möglicherweise übersehen haben, da Sie oftmals emotional zu sehr gefangen sind. Sie können so noch Ihre Strategie anpassen, bevor Sie das Gespräch beginnen. Entwickeln Sie einen flexiblen Rahmen Erstellen Sie statt eines starren Skripts eine einfache Gesprächsstruktur, die einen dynamischen, anpassungsfähigen Dialog ermöglicht, seien Sie offen für Umwege. Diese Flexibilität ermöglicht es Ihnen, unvorhergesehene Wendungen zu meistern und im Moment zu reagieren. Gesprächs-Makeover: Von unangenehm zu produktiv Bevor Sie in das Gespräch gehen, stellen Sie Ihr Mindset um auf Kooperation. Schwierige Gespräche sind keine Schlachten, die es zu gewinnen gilt – sie sind Gelegenheiten für gegenseitiges Verständnis und Wachstum. Indem wir unsere Vorbereitung von defensiver Strategieplanung auf neugierige Erkundung umstellen, öffnen wir die Türen für Interaktionen. Ihr Kommunikationsrettungsplan Eine CEO Peer Gruppe kann nicht nur bei der strategischen Gesprächsvorbereitung durch die jeweiligen Erfahrungen der Peers helfen. Vielmehr bietet Ihnen eine solche Gruppe eine klare Strategie für die Kommunikation, Antworten auf viele mögliche, kritische Fragen und mehr Selbstsicherheit durch Simulationen und Perspektivwechsel. Und last not least natürlich die mentale Unterstützung durch Ihre Peer-Gruppe! Denn Ihr Schicksal lässt in einer vertrauensvollen Gemeinschaft niemanden kalt.  Interessiert? Dann lassen Sie uns sprechen, damit auch Sie bei Ihrem nächsten, schwierigen Gespräch die bestmögliche Vorbereitung haben!
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